Vermittlung / Adoption:

Einige Straßenhunde sind das Leben auf der Straße und in Freiheit gewöhnt, leben in festen Rudeln zusammen und sind oft zufrieden und lieben ihr Leben so wie es ist. Nicht jeder eignet sich für ein Zuhause in einer Familie und deswegen können und möchten nicht jeden Straßenhund vermitteln.

Aber es gibt natürlich auch zahlreiche Fälle, in denen Hunde auf der Straße keine guten Chancen auf ein Leben in Frieden haben. Alte Straßenhunde, kranke, verletzte, trächtige, Welpen oder schlichtweg lästige Hunde haben leider keine Perspektiven mehr auf der Straße und brauchen unsere Hilfe. Leider sind Spay and Release-Programme in vielen Gemeinden verboten, weswegen man die Hunde in städtischen Tierheimen verwahrt und bei Überfüllung ggf. dann auch tötet. Wir übernehmen sowohl eingefangene Hunde aus dem städtischen Tierheim in unseren Shelter, als auch Hunde, die von uns selbst gerettet wurden. Für Hunde wie diese suchen wir ein Zuhause mit Liebe, Wärme und Pflege.

Uns ist es sehr wichtig, dass Familie und Hund auch gut zusammenpassen, deswegen arbeiten wir und auch unsere rumänischen Angestellten vor Ort mit den Hunden. Wir kümmern uns um die Sozialisierung und können sie, so gut es eben geht, einschätzen.Trotzallem verhalten sich die Hunde im Shelter möglicherweise anders. Daher ist es uns unmöglich, verbindliche Aussagen über das Verhalten der Hunde im neuen Zuhause zu machen. Ein Auslandshund ist immer auch ein Stück weit ein “Überraschungspaket” oder eine “Wundertüte”. Was für uns im Alltag „normal“ ist, ist für diese Hunde neu und sie brauchen ihre Zeit sich einzugewöhnen. Manche Hunde sind gleich nach dem Einzug stubenrein, andere brauchen Tage, Wochen oder auch mal Monate. Häusliche Gerüche und Geräusche sind meist fremd für sie. Auf diese Reizüberflutung, gerade in der Zeit der Eingewöhnungsphase zeigen sie sich zunächst anders und oft schüchterner als sie es davor in der gewohnten und bekannten Umgebung unseres Shelters taten.

Katzen- oder Kinderverträglichkeit können wir im Shelter leider nicht verlässlich testen. Wir prüfen im Einzelfall ob in der Familie bereits ausreichend Erfahrung mit Hunden vorhanden ist, ob wir Kinder unter 12 Jahren als problematisch einschätzen, ob bereits ein Hund im Haushalt lebt, ob genügend Zeit gegeben ist etc. Welpen und Junghunde vermitteln wir an Familien mit Kindern ab sechs Jahren und prüfen wiederum im Einzelfall, ob auch hier eine Vermittlung in Frage kommt.

 

In den Fällen, in denen es, aus welchem Grund auch immer, im neuen Zuhause nicht funktioniert, kümmern wir uns um einen neuen Platz für den Hund und halten auch Notfall-Pflegestellen bereit. Wir können nicht garantieren, binnen weniger Tage einen neuen Platz für den Hund organisieren zu können. Es sollte also möglich sein, den Hund im Notfall noch einige Zeit beherbergen zu können, bis wir einen neuen Platz für ihn gefunden haben. Wir haben in unserem Vermittlungsteam ausgebildete und zertifizierte Hundetrainer, Fachleute und erfahrene Pflegestellen in Deutschland/Österreich/Schweiz sowie Kontakte zu Tierärzten/Tierarzthelfern. Auch mit dem Veterinäramt arbeiten wir eng zusammen. Bei Problemen stehen wir immer mit Rat und Tat zur Seite, sind natürlich auch nach einer Adoption für unsere Adoptanten immer ansprechbar und helfen gern!

Der Ablauf einer Vermittlung:

Auf unseren Homepages www.einfachtierschutz.de oder www.phoenix-shelter.com steht ein Bogen zur freiwilligen Selbstauskunft bereit, der online von Interessenten ausgefüllt werden kann. Auch ist unser Vermittlungsteam unter der Mailadresse vermittlung@einfachtierschutz.de erreichbar. Passt die ausgefüllte Selbstauskunft des Interessenten zum ausgesuchten Hund, organisieren wir eine Vorkontrolle. Ein Mitarbeiter besucht die Interessenten zu einem vereinbarten Termin, schaut sich das zukünftige Zuhause an und überprüft die in der Selbstauskunft gemachten Angaben. Bei einer positiven Vorkontrolle bereiten wir alles vor, damit der Hund ausreisen kann und schließen mit den Interessenten einen gültigen Adoptionsvertrag. Wir besprechen mit den Interessenten allgemeine Infos zur Adoption eines Hundes aus dem Ausland und geben nützliche Tipps zum Umgang mit den neu ankommenden Hunden, wie beispielsweise Doppelsicherung beim Spaziergang, Krankheiten die aufgrund von Inkubationszeiten nicht ausgeschlossen werden können usw. Alle Hunde werden vor der Ausreise medizinisch gecheckt, müssen alle vorgeschriebenen, gültigen Impfungen haben, werden auf sog. Reisekrankheiten getestet, entwurmt, gechipt und ggf. gegen Parasiten behandelt. Wenn die Hunde alt genug sind, werden sie auch von uns kastriert. Jeder Hund reist mit einem gültigen EU-Heimtierausweis legal und entsprechend der gesetzlichen Bestimmungen über TRACES (TRAde Control and Expert System) aus, mit dem der gesamte Tierverkehr innerhalb der EU sowie aus der und in die EU erfasst wird. Unsere Hunde reisen entweder mit einer von uns beauftragten, professionellen Tier-Transportfirma oder mit unseren eigenen Transporten, werden dabei von erfahrenen Fahrern betreut und übergeben. Die Boxen verfügen über ausreichend Platz, der Transporter über Tageslicht, Be- und Entlüftung sowie eine Klimaanlage. An verschiedenen Meetingspoints entlang der Transportstrecke können die Hunde dann von ihren Familien entgegengenommen werden. Aufgrund der gestiegenen Energie- und Unterhaltungskosten müssen auch wir nun die Vermittlungsgebühr für unsere Hunde etwas anheben. Ab November 2022 beträgt die Vermittlungsgebühr für unsere Hunde 380,- Euro und beinhaltet die kompletten Ausreisekosten (Vorbereitung aller Unterlagen, Traces-Anmeldung, Impfungen, Entwurmung, Chipen, Pass-medizinischer Check inkl. Snaptest und Transport. Was nach Abzug dieser Kosten übrig bleibt, fließt allein zurück in das Projekt und kommt den anderen Tieren zugute.

Wissenswertes zu den gesetzlichen Bestimmungen:

Man unterscheidet den legalen, gewerblichen Hundehandel von illegalen Hundehandel. „Hundehandel“ an sich ist nicht negativ, im Gegensatz zum illegalen Hundehandel (z.B. wenn Hunde ohne Traces (Transportpapieren) ausreisen, geschmuggelt werden, auf Hundemärkte verkauft werden usw. Oft stammen diese Hunde aus nicht gemeldeten Zuchten, Vermehrungsstationen etc.)

Jeder, der Hunde vermittelt, ist ein Hundehändler, woran nichts zu beanstanden ist. Das betrifft sowohl alle Tierheime und Organisationen/Vereine als auch Züchter etc. die Hunde vermitteln oder verkaufen. Während die einen eigene Profitanstrebungen anstreben, finanzieren andere durch das erwirtschaftete Geld ihre Tierschutzprojekte und retten damit anderen Hunden das Leben.

Alle Vereine/Organisationen/Züchter etc., die legal vermitteln, benötigen dafür den Sachkundenachweis §11 Tierschutzgesetz, plus die entsprechende Genehmigung vom Veterinäramt. Alles andere ist nicht legal!

Wenn Hunde von Vereinen/Organisationen/Züchtern aus dem Ausland importiert werden, müssen sie zwingend über das Traces-System angemeldet werden, das sagt den Veterinärämter im Ausland und in Deuschland, woher der Hund kommt und wohin er reist. Reist ein Hund illegal aus (dazu zählen auch Hunde, die von Privatpersonen zur Weitergabe an Dritte mitgenommen werden), ist dies eine Straftat, die auch bei Unwissenheit, mit hohen Geldbußen geahndet wird. Deshalb erkundigt euch immer bei Vermittlern, ob die Hunde über Traces ausreisen.

Sollte es noch Fragen geben, meldet euch bei uns über vermittlung@einfachtierschutz.de

Euer Einfach-Tierschutz-Vermittlungsteam