Infoblatt Adoption Hund

Vermittlung / Adoption:

Wir können und möchten nicht jeden Straßenhund vermitteln, da sich nicht jeder Straßenhund für ein Zuhause in einer Familie eignet, und einige Straßenhunde das Leben auf der Straße und in Freiheit gewöhnt sind und es lieben, auch wenn man es sich nur schwer vorstellen mag. Wenn ihr einmal die Möglichkeit habt, in einem der Länder in denen es noch viele Straßenhunde gibt, freilebende Hunde/Rudel zu beobachten, werdet ihr feststellen, dass sie oft zufrieden sind, und ihr Leben so lieben wie es ist.

Aber es gibt natürlich auch zahlreiche Fälle, in denen Hunde auf der Straße keine guten Chancen auf ein Leben in Frieden und Freiheit haben. Viele Hunde werden eingefangen, weil sie an Plätzen unerwünscht sind, und fristen dann oft ihr Dasein in kleinen Zwingern ohne Auslauf. Auch kranke, verletzte, trächtige und alte Straßenhunde haben leider oft keine gute Perspektive mehr auf der Straße, und sind in einer Familie besser aufgehoben. Leider sind Spay and Release-Programme in vielen Gemeinden nicht erlaubt, weswegen man die Hunde in städtischen Tierheimen verwahrt und vielerorts bei Überfüllung ggf. dann auch tötet.

Wir übernehmen sowohl eingefangene Hunde aus dem städtischen Tierheim in unseren Shelter, als auch Hunde, die von uns selbst gerettet wurden. Auch werden Welpen gefunden oder abgegeben, die auf der Straße alleine nicht überleben würden, oder „unbrauchbar” gewordene Hunde werden uns von Besitzern gebracht. Für Hunde wie diese suchen wir ein Zuhause mit Liebe, Wärme und einem gewissen Maß an Freiheit.

Wir stellen unsere Vermittlungshunde auf unserer Homepage www.phoenix-shelter.com vor, in verschiedenen Portalen (z.B. Tasso Shelter) und natürlich auch bei FB auf der Seite „Einfach Tierschutz e.V.“ und der Gruppe „Vermittlungen Einfach Tierschutz“.

Uns ist es sehr wichtig, dass Familie und Hund auch gut zusammenpassen, deswegen arbeiten wir vor Ort mit den Hunden, um sie besser kennenzulernen und so gut es eben geht einzuschätzen. Auch unsere rumänischen Angestellten kümmern sich um die Sozialisierung der Hunde, wenn wir nicht zugegen sind. Trotzdem können wir immer nur sagen, wie die Hunde sich im Shelter verhalten, es ist uns nicht möglich, verbindliche Aussagen über das Verhalten der Hunde im neuen Zuhause zu machen. Ein Auslandshund ist immer auch ein Stück weit ein “Überraschungspaket” oder eine “Wundertüte”. Oft kennen diese Hunde nichts was für uns im Alltag „normal“ ist, und brauchen ihre Zeit sich einzugewöhnen. Leinen, Halsbänder oder Geschirre hatten sie zum Teil noch nie an, sie kennen oft keine Treppen, keine Autos, Fahrräder, Passanten usw. Manche Hunde sind gleich nach dem Einzug stubenrein, andere brauchen Tage, Wochen oder auch mal Monate. Generell sind häusliche oder menschliche Gerüche und Geräusche oft fremd für sie. Der eine Hund reagiert neugierig und fröhlich darauf, der nächste ist noch ängstlich und braucht mehr Zeit, um festzustellen, dass sich für ihn nun alles zum Bessern wendet. Die Reizüberflutung, gerade in der Zeit der Eingewöhnungsphase der Hunde, führt manchmal dazu, dass sie sich zunächst anders und oft schüchterner zeigen, als sie es davor in der gewohnten und bekannten Umgebung unseres Shelters taten.

Katzen- oder Kinderverträglichkeit können wir im Shelter leider nicht verlässlich testen.
Erwachsene Hunde die älter als ein Jahr sind vermitteln wir in Familien mit Kindern ab zwölf Jahren und prüfen im Einzelfall, ob auch eine Vermittlung zu Kindern unter zwölf Jahren möglich ist. Entscheidend ist hier insbesondere, ob in der Familie bereits ausreichend Erfahrung mit Hunden vorhanden ist, ob bereits ein Hund im Haushalt lebt, ob genügend Zeit und die Möglichkeit der ständigen Aufsicht von Hund und Kindern gegeben ist etc. Welpen und Junghunde vermitteln wir an Familien mit Kindern ab sechs Jahren und prüfen wiederum im Einzelfall, ob auch eine Vermittlung an Familien mit Kindern unter sechs Jahren in Frage kommt, wenn die entsprechenden Voraussetzungen gegeben sind.

Katzen stellen in der Regel kein Problem dar, und werden zu 99% von den Hunden als neue Mitbewohner akzeptiert. Doch auch da kann es natürlich sein, dass mal ein Hund darunter ist, mit dem es nicht klappt. In den Fällen, in denen es, aus welchem Grund auch immer, nicht klappt im neuen Zuhause, kümmern wir uns um einen neuen Platz für den Hund und haben auch Notfall-Pflegestellen. Allerdings können wir nicht garantieren, binnen weniger Tage einen neuen Platz für den Hund organisieren zu können. Es sollte also möglich sein, den Hund im Notfall noch einige Tage oder wenige Wochen beherbergen zu können, als Übergangslösung, bis wir einen neuen Platz für ihn gefunden haben. Wir haben in unserem Vermittlungsteam ausgebildete und zertifizierte Hundetrainer, Fachleute und erfahrene Pflegestellen in Deutschland/Österreich/Schweiz sowie Kontakte zu Tierärzten/Tierarzthelfern. Auch mit dem Veterinäramt arbeiten wir eng zusammen. Bei Problemen stehen wir immer mit Rat und Tat zur Seite, sind natürlich auch nach einer Adoption für unsere Adoptanten immer ansprechbar und helfen gern!

Der Ablauf einer Vermittlung:

Auf unseren Homepages www.einfachtierschutz.de oder www.phoenix-shelter.com steht ein Bogen zur freiwilligen Selbstauskunft bereit, der online von Interessenten ausgefüllt werden kann. Auch ist unser Vermittlungsteam unter der Mailadresse vermittlung@einfachtierschutz.de erreichbar. Passt die ausgefüllte Selbstauskunft des Interessenten zum ausgesuchten Hund, organisieren wir eine Vorkontrolle. Ein Mitarbeiter besucht die Interessenten zu einem vereinbarten Termin, schaut sich das zukünftige Zuhause an und überprüft die in der Selbstauskunft gemachten Angaben. Bei einer positiven Vorkontrolle bereiten wir alles vor, damit der Hund ausreisen kann und schließen mit den Interessenten einen gültigen Adoptionsvertrag. Wir besprechen mit den Interessenten allgemeine Infos zur Adoption eines Hundes aus dem Ausland, und geben nützliche Tipps zum Umgang mit den neu ankommenden Hunden, wie beispielsweise Doppelsicherung beim Spaziergang, Krankheiten die aufgrund von Inkubationszeiten nicht ausgeschlossen werden können usw. Alle Hunde werden vor der Ausreise medizinisch gecheckt, müssen alle vorgeschriebenen, gültigen Impfungen haben, werden auf sog. Reisekrankheiten getestet, entwurmt, gechipt und ggf. gegen Parasiten behandelt. Wenn die Hunde alt genug sind, werden sie auch von uns kastriert.

Jeder Hund reist mit einem gültigen EU-Heimtierausweis legal und entsprechend der gesetzlichen Bestimmungen über TRACES (TRAde Control and Expert System) aus, mit dem der gesamte Tierverkehr innerhalb der EU sowie aus der und in die EU erfasst wird. Unsere Hunde reisen entweder mit einer von uns beauftragten, professionellen Tier-Transportfirma oder mit unseren eigenen Transporten, werden dabei von erfahrenen Fahrern betreut und übergeben. Die Boxen verfügen über ausreichend Platz, der Transporter über Tageslicht, Be- und Entlüftung sowie eine Klimaanlage. An verschiedenen Meetingspoints entlang der Transportstrecke können die Hunde dann von ihren Familien entgegengenommen werden.

Aufgrund der gestiegenen Energie- und Unterhaltungskosten müssen auch wir nun die Vermittlungsgebühr für unsere Hunde etwas anheben. Ab November 2022 beträgt die Vermittlungsgebühr für unsere Hunde 380,- Euro und beinhaltet die kompletten Ausreisekosten (Vorbereitung aller Unterlagen, Traces-Anmeldung, Impfungen, Entwurmung, Chipen, Pass-medizinischer Check inkl. Snaptest und Transport. Was nach Abzug dieser Kosten übrig bleibt, fließt allein zurück in das Projekt und kommt den anderen Tieren zugute.

Wissenswertes zu den gesetzlichen Bestimmungen:

Man unterscheidet den legalen, gewerblichen Hundehandel von illegalem Hundehandel. Das Wort „Hundehandel“ empfinden viele als negativ, aber negativ ist nur der ILLEGALE Hundehandel (z.B., wenn Hunde ohne Traces ausreisen, geschmuggelt werden, auf Hundemärkte verkauft werden usw. Oft stammen diese Hunde aus nicht gemeldeten Zuchten, Vermehrungsstationen etc.)

Jeder, der Hunde vermittelt, ist ein Hundehändler…und das ist überhaupt nichts Schlimmes… Das betrifft sowohl alle Tierheime und Organisationen/Vereine als auch Züchter etc. die Hunde vermitteln oder verkaufen. Die einen wirtschaften in ihre eigene Tasche, andere finanzieren und fördern durch das erwirtschaftete Geld ihre Tierschutzprojekte und retten damit anderen Hunden das Leben.

Alle Vereine/Organisationen/Züchter etc., die legal vermitteln, benötigen dafür den Sachkundenachweis §11 Tierschutzgesetz, plus die entsprechende Genehmigung vom Veterinäramt. Alles andere ist nicht legal!

Wenn Hunde von Vereinen/Organisationen/Züchtern aus dem Ausland importiert werden, müssen sie zwingend über das Traces-System angemeldet werden, die Veterinärämter im Ausland sowie auch in Deuschland wissen dadurch Bescheid, woher der Hund kommt und wohin er reist. Reist ein Hund illegal aus (dazu zählen auch Hunde, die von Privatpersonen zur Weitergabe an Dritte mitgenommen werden), ist dies eine Straftat, die mit hohen Geldbußen geahndet werden kann. Hier schützt Unwissenheit nicht vor Strafe. Deshalb erkundigt euch immer bei Vermittelnden, ob die Hunde über Traces ausreisen.

In diesem Sinne… Adoption rettet Leben! Werdet Lebensretter!

Sollte es noch Fragen geben, meldet euch bei uns!

Euer Einfach Tierschutz-Vermittlungsteam

www.phoenix-shelter.com
vermittlung@einfachtierschutz.de