Liebe Adoptanten,
wir empfehlen euch dringend, unabhängig davon, welchen Hund ihr adoptiert, die doppelte Sicherung für mindestens die ersten 4 Wochen nach Ankunft im neuen Zuhause zu nutzen. Je nach Verhalten des Hundes kann es auch länger notwendig sein, um dem Hund Sicherheit zu bieten. Zudem ist es wichtig, den Hund in hundesicheren Umgebungen wie Gärten oder Hundeplätzen zu sichern und im Falle eines Entlaufens schnell zu handeln.
Die doppelte Sicherung dient dazu, dass sich die Hunde an neue Umweltreize und soziale Strukturen gewöhnen können, ohne überfordert zu werden. Selbst vermeintlich einfache Dinge wie Treppensteigen oder das Kennenlernen neuer Mitbewohner können Stress und Angst bei den Hunden auslösen. Es ist schwer vorherzusagen, welche Situationen einen Hund aus dem Konzept bringen können und wie stark seine Reaktion ausfällt.
Es ist wichtig, die Fähigkeiten des Hundes nicht zu überschätzen, auch wenn eine vertrauensvolle Bindung besteht. In extremen Situationen kann der Hund anders reagieren als erwartet, besonders in den ersten Wochen, in denen alles noch neu für ihn ist. Um die daraus resultierende Gefahr zu vermeiden, ist die doppelte Sicherung des Hundes im Freien wichtig.
Zur Verdeutlichung haben wir folgendes Bild für euch erstellt:
Die erste Sicherheit bietet das spezielle Sicherheitsgeschirr, welches unsere Hunde in der Regel bereits tragen, wenn sie an euch übergeben werden. Wie ihr seht, verfügt dieses im Vergleich zu normalen Geschirren über drei Gurte. Der erste Gurt wird um den Hals angelegt, der zweite umschließt den Brustkorb und der dritte schließt hinter dem Brustkorb ab. Aus solchen Geschirren ist es um ein Vielfaches schwieriger für den Hund, sich z.B. rückwärts herauszuwinden und zu entwischen. Am Sicherheitsgeschirr wird die Leine angebracht, über die zumeist die Führung des Hundes erfolgt. Gerade das am Geschirr führen bietet dem Hund im weiteren Verlauf des Lebens einen größeren Komfort und Schutz als ein Halsband, weil es den empfindlichsten Teil der Wirbelsäule, den Hals, vor Fremdeinwirkung schützt und somit Verspannungen und auch Schmerzen entgegenwirkt.
Als zweite Sicherung dient die Retrieverleine oder ein gut sitzendes, ausreichend breites Halsband mit einer zusätzlichen Leine. Insbesondere zur Sicherung in der Anfangszeit und als Schutz bei unerwarteten Panikreaktionen empfehlen wir die Retrieverleine (auch Moxonleine genannt). Sie bietet ein integriertes Halsband, das individuell auf den Halsumfang des Hundes angepasst werden kann und sich bei stärkerem Zug wie eine Schlinge weiterzieht, um größtmöglichen Schutz zu bieten. Diese Leine ist nur mit einem Würgestopp erlaubt, um den Hund nicht zu würgen. Es gilt abzuwägen, den Hund ggf. kurzfristig auch energischer zu sichern, um größerer Schaden zu vermeiden. In eingezäunten Gelände sollte der Hund zusätzlich zur Doppelsicherung im Freien nicht komplett abgeleint oder unbeaufsichtigt gelassen werden. Ein Sicherheitsgeschirr mit einer Schleppleine sollte immer verwendet werden, um dem Hund Bewegungsfreiheit zu ermöglichen.
Optional: Diese Leine hat einen integrierten Bauchgurt, der am Körper befestigt wird. Sollte einem die Führleine aus Versehen aus der Hand gleiten (z.B. Stresssituation, Stolpern etc.), ist der Hund immer noch gesichert.
Fazit:
Im Falle einer Adoption eines unserer Hunde bitten wir euch, die Doppelsicherung mindestens die ersten vier Wochen nach Ankunft zu gewährleisten, sobald der Hund sich außerhalb eines absolut hundesicher umzäunten Geländes befindet. Auch um die Bereitschaft zur anderweitig beschriebenen Sicherung im Freien möchten wir euch bitten. Die langjährige Erfahrung mit Hunden hat uns gezeigt, dass selbst erfahrene Hundebesitzer in den ersten Monaten unerwartete Überraschungen erleben können. Daher hoffen wir auf euer Verständnis und die Bereitschaft, diesen Aufwand in Kauf zu nehmen, damit wir unsere Schützlinge guten Gewissens in eure Hände geben können.
Vielen Dank
Euer Vermittlungsteam Einfach Tierschutz e.V.
Im Falle eines Entlaufens informiert bitte sofort:
– Tasso
– Polizei, Ordnungsamt, Feuerwehr
– Tierheime,Tierrettungen
– Förster
– Lokale Social Media Gruppen
– Lokale Radiosender
– Eure Vermittlerin oder das Vermittlungsteam!
Im Weiteren Verlauf möchten wir euch gerne bestmöglich zur Seite stehen, um den Hund zu sichern. Ob es um Meldungen bei den Behörden, großflächiges Verteilen von Flyern, Hinzuziehen von Pet-Trailern incl. Futterstellen, Fährtensuche usw. geht, wir sind gerne für euch da!